Pips Trading – Was ist ein Pip?
Die Bezeichnung Pip steht für percentage in point oder auch price interest point. Es handelt sich dabei um eine Einheit im Devisenhandel, die die Preisänderung eines Währungspaares angibt. Ein Pip entspricht bei den meisten Währungspaaren einer Änderung um ±1 in der vierten Nachkommastelle eines Wechselkurses. Bei Währungspaaren mit dem Japanischen Yen wird unter einem Pip dagegen eine Änderung in der zweiten Dezimalstelle bezeichnet.
Wenn sich also der Wechselkurs eines Währungspaares am Forex-Markt ändert, dann wird dies allgemein in Pips gemessen. Da die meisten Währungspaare mit vier Dezimalstellen (z.B. 0,0001 Euro) dargestellt werden, wäre die kleinste Änderung die letzte Zahl nach dem Komma: 0,0001 Euro, also die in diesem Beispiel angezeigte Eins.
Was ist eine Pipette?
Manche Broker zeigen statt vier bzw. zwei Dezimalstellen sogar fünf und drei an. In diesem Fall wären Änderungen in der vierten und zweiten Nachkommastelle weiterhin ein Pip. Die hier nun letzte angezeigte Dezimalstelle wird dann Pipette genannt. Folglich gilt 1 Pip = 10 Pipettes.
Basis- und Kurswährung
Um im Folgenden nicht durcheinander zu kommen, wollen wir auch auf die Basis- und Kurswährung eingehen. Ein Wechselkurs wie der EUR/USD gibt die relative Wertentwicklung der erstgenannten Basiswährung (EUR) und der zweitgenannten Kurswährung (USD) an. Dabei wird die Basiswährung gekauft und die Kurswährung verkauft. So kommt auch der Name Kurswährung zustande. Der Kurs gibt nämlich an, wie viel der zweiten Währung nötig ist, um eine Einheit der Basiswährung zu kaufen. Wenn der EUR/USD also beispielsweise bei 1,2000 steht, dann muss man am Devisenmarkt 1,20 Dollar bezahlen, um einen Euro zu erwerben.
Was ist ein Lot?
Im Forex-Handel spielt neben den Begriffen Pip und Pipettes auch das sogenannte Lot eine Rolle. Man könnte den Begriff mit „Posten“ übersetzen, was auf seine Bedeutung als Angabe für eine bestimmte Positionsgröße hindeutet. Denn damit werden 100.000 Einheiten der Basiswährung eines Währungspaares bezeichnet. Wenn Sie also online handeln und ein Lot des EUR/USD kaufen möchten, dann wären dies 100.000 Euro. Es gibt außerdem Mini-Lots, die 10.000 Einheiten umfassen sowie Micro-Lots, bei denen von 1.000 Einheiten gesprochen wird. Es gilt also folgende Beziehung
1 Lot = 10 Mini-Lots = 100 Micro-Lots.
Spreads und Pips
Der Spread bezeichnet die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs aus, die vom Broker festgelegt wird. Je höher diese Abweichung ausfällt, desto ungünstiger ist das für den Trader. Denn dieser Spread stellt Kosten dar und diese müssen erst einmal wieder durch Preisbewegungen verdient werden. Daher ist es wichtig, einen guten Broker mit wettbewerbsfähigen Spreads an seiner Seite zu haben. Ebenso wie die Kursänderungen werden auch die Spreads in Pips angegeben.
Wie wird ein Pip im Forex-Handel berechnet?
Wie erwähnt, entspricht ein Pip einer Änderung um einen Punkt in der vierten Dezimalstelle des Wechselkurses eines Währungspaares. Behalten Sie dies im Hinterkopf, wenn wir im Folgenden sowohl Pip- als auch Preisbewegungen berechnen. Erlernen Sie den Forex-Handel, indem Sie hier klicken.
Berechnung von Forex-Preisbewegungen
Ein Pip stellt also die Preisänderung einer Einheit dar. Der Wert Ihrer Position wird sich also je stärker ändern, umso größer diese ist. Damit Sie einschätzen können, welche Positionsgröße Sie verantworten können (Kapitalmanagement) und welches Risiko Sie einzugehen bereit sind, müssen Sie ein paar Berechnungen sicher beherrschen.
Beispielannahmen
Nehmen wir an, dass Sie den Euro gegen den US-Dollar handeln wollen. Der EUR/USD-Wechselkurs stehe bei 1,2500 USD. So viel muss also für einen Euro gezahlt werden. Unsere Positionsgröße sei ein Standard-Lot, also 100.000 Einheiten der Basiswährung. In diesem Beispiel kaufen wir folglich 100.000 Euro und bezahlen dafür 125.000 USD.
Wert eines Pips
Nun wollen wir berechnen, welchen Wert ein Pip hat. Rufen wir uns vorher ins Gedächtnis, dass ein EUR/USD-Kurs von 1,2500 Dollar gleichbedeutend ist mit 1,25 Dollar pro Euro. Formal ausgedrückt, lässt sich der Kurs als auch als (1,25 USD)/(1 EUR) schreiben. Der Wert eines Pips ergibt sich nun, indem man die Größe eines Pips als Dezimalzahl durch den Kurs teilt, wie im folgenden Ausdruck.
Pip als Dezimalzahl / Kurs = Wert eines Pips
(0,0001 USD)/((1,25 USD)/(1 EUR)) = 0,0001 USD×(1 EUR)/(1,25 USD)= 0,00008 EUR
Ein Pip hat also den Gegenwert von 0,00008 Euro. Bezogen auf unsere Positionsgröße von einem Lot, entspräche das
Wert eines Pips×Positionsgröße=Gewinn bzw.Verlust je Pip
0,00008 EUR×100.000=8,00 EUR.
Wenn Sie also eine Kaufposition eröffnet haben und sich der Markt bewegt, dann schlägt sich dies mit einer Wertänderung ihrer Position in Höhe von 8,00 Euro nieder. Dies kann natürlich sowohl ein Gewinn als auch ein Verlust sein – je nach Entwicklungsrichtung des Wechselkurses. Auf diese Größe beziehen wir uns später noch einmal als Gewinn bzw. Verlust je Pip pro Lot.
Der Wert variiert
Gehen Sie später erneut einen EUR/USD-Trade ein, so wird sich der Wert eines Pips allerdings geändert haben. Nehmen wir an, der Kurs stehe nun bei 1,30 USD. Dann ergäbe sich bei gleicher Positionsgröße ein Wert von
(0,0001 USD)/((1,30 USD)/(1 EUR))×100.000=7,69 EUR.
Der Wert eines Pips ändert sich also mit dem Wechselkurs.
MetaTrader 4
Doch selbst, wenn Sie mit der Mathematik auf Kriegsfuß stehen, sollten Sie sich nicht sorgen. Denn die innovative Trading-Plattform MetaTrader 4 zeigt diese Werte bereits an. Sie müssen sich lediglich in den Einstellungen über die eingestellte Kontraktgröße informieren. Ein grundlegendes Verständnis für obige Berechnungen empfehlen wir aber trotzdem jedem Trader.
Bewegungen von Hauptwährungspaaren in Pips
Pipwerte variieren je nach Währung, da sie davon abhängen, wie die Währung gehandelt wird. Dabei kann kann eine Preisbewegung auf manchen Handelsplattformen in Halb-Pip-Schritten angezeigt werden – dies ist jedoch eher selten der Fall.
Die Hauptwährungen, die von Investoren bzw. Händlern gehandelt werden, sind der japanische Yen (JPY), das britische Pfund (GBP), der US-Dollar (USD), der Euro (EUR) und der kanadische Dollar (CAD). Diese Hauptwährungen können gegeneinander oder gegen andere, exotischere Währungen, gehandelt werden.
Um einen Eindruck von der Volatilität eines Währungspaares zu haben, empfiehlt es sich, einen Blick auf die durchschnittlichen Pip-Bewegungen pro Tag zu werfen. Diese werden auch als Handelsspanne bezeichnet. Dies ist wichtig, da Sie so feststellen können, ob der Markt gerade volatiler wird. Dann wären zwar höhere Gewinne möglich, jedoch steigt auch das Verlustrisiko an.
AvaTrade empfiehlt daher dringendst, die täglichen Durchschnittsspannen Ihrer gehandelten Währungspaare zu beobachten. Hier ist ein Beispiel für die durchschnittlichen Bewegungen der Hauptwährungspaare in Pips pro Handelssitzung:
Währungspaar | New York | Tokyo | London |
---|---|---|---|
EUR/USD | 92 | 76 | 114 |
GBP/USD | 99 | 92 | 127 |
USD/JPY | 59 | 51 | 66 |
AUD/USD | 81 | 77 | 83 |
NZD/USD | 70 | 62 | 72 |
USD/CAD | 96 | 57 | 96 |
USD/CHF | 83 | 67 | 102 |
EUR/JPY | 107 | 102 | 129 |
GBP/JPY | 132 | 118 | 151 |
AUD/JPY | 103 | 98 | 107 |
EUR/GBP | 47 | 78 | 61 |
EUR/CHF | 84 | 79 | 109 |
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Berechnung der maximalen Positionsgröße
Ein Trader sollte über ein solides Money Management verfügen, um langfristig erfolgreich zu sein. Denn nur wer seine Risiken im Blick hat, der kann auch ungünstige Marktphasen überstehen und sein Trading fortsetzen.
Verlustgrenze
Man sollte sich im Vorfeld eines Trades im Klaren darüber sein, wie viel Prozent man von seinem Trading-Budget maximal zu verlieren bereit ist. Wie hoch dieser Wert angesetzt wird, ist natürlich jedem selbst überlassen.
Stop-Loss-Order
Im nächsten Schritt muss über eine Stop-Loss-Order nachgedacht werden. Das eigene Risiko durch dieses Instrument zu begrenzen, ist durchaus sinnvoll. Je weiter die Stop-Loss-Schwelle dabei vom Einstiegskurs entfernt ist, desto geringer muss die Positionsgröße gewählt werden. Ist der Stop-Loss recht nah am Kaufkurs, dann kann auch mehr Kapital eingesetzt werden, ohne die eigene Verlustschwelle zu reißen.
Die Wahl der Schwelle hängt einerseits von der persönlichen Verlustgrenze und andererseits auch vom Zeithorizont ab. Wer sich auf den mittel- und langfristigen Handel fokussiert, der wählt üblicherweise einen größeren Abstand zum Einstandskurs als ein kurzfristiger Trader. Denn je größer der Zeithorizont, desto größer die zu erwartende Schwankungsbreite.
Beispielrechnung zur maximalen Positionsgröße
Gehen wir von einer Kontogröße von 1.000 Euro aus. Sie wollen wieder den EUR/USD handeln und der Kurs stehe erneut bei 1,2500 USD. Ihre Verlustgrenze betrage zwei Prozent der Kontogröße, was eine vernünftige Wahl darstellt. Deshalb ergibt sich ein maximaler Verlustbetrag von 20 Euro. Nehmen wir an, dass Sie Ihren Stop-Loss 500 Pips unterhalb des Kaufkurses setzen, also bei 1,2000 USD. Beispielsweise könnte hier ein wichtiger psychischer Widerstand liegen oder aber ein Trend würde unterhalb dieser Schwelle gebrochen werden. Dies hängt ganz von Ihrem Handelsstil ab.
Dann kann die maximale Positionsgröße in Lot wie folgt berechnet werden. Sie teilen den maximalen Verlustbetrag von 20 Euro durch die Entfernung des Stops in Pips.
(Maximaler Verlustbetrag)/(SL in Pips)=(20 Euro)/(500 Pips)=0,04 Euro/Pip
Das bedeutet, dass ein Pip maximal einen Verlust von 0,04 Euro bewirken darf. Wie wir oben bereits berechnet haben, bedeutet ein Absinken des Wechselkurses um einen Pip aber einen Verlust von 8 Euro. Also teilen wir die 0,04 Euro/Pip durch die 8 Euro/Pip und erhalten die Positionsgröße in Lot.
(Maximaler Verlust je Pip)/(Verlust je Pip pro Lot)=(0,04 Euro/Pip)/(8 Euro/Pip)=0,005 Lot
Um bei einem Stop-Loss-Level von 500 Pips und einer Kontogröße von 1.000 Euro nicht mehr als zwei Prozent dessen zu verlieren, dürfen folglich höchstens 500 Euro eingesetzt werden.
CFD-Handel
Bei AvaTrade, der regulierte Broker, werden keinerlei Wertpapiere oder Währungen direkt gehandelt. Sowohl Aktien und Indizes als auch Währungen (inklusive Kryptowährungen) sowie Rohstoffe werden in Form von CFDs gehandelt. Die Differenzkontrakte (Contracts for Difference) zahlen genau die Kursdifferenz, die bei einem Trade entsteht.
Was kommt bei AvaTrade als Basiswert in Frage?
AvaTrade bietet Ihnen im CFD-Handel eine breite Palette an Basiswerten an. Sie können Aktien handeln, in Indizes investieren, auf die Veränderung von Rohstoffpreisen setzen oder natürlich Währungspaare handeln.
- Aktien: Amazon Aktien, Google Aktien, Facebook Aktien, Snapchat Aktien, u.v.m.
- Aktienindizes: DAX30, SP 500, CAC 40, Nikkei 225, u.v.m.
- Devisenpaare: über 60 Haupt-, Neben- und exotische Währungspaare
- Kryptowährungen: Bitcoin Handel, Litecoin Trading, Ripple Trading, Ethereum Trading, u.v.m.
- Rohstoffe: Brent, Natural Gas, Gold Trading, Silber, Weizen, Mais, Kaffee Trading, u.v.m.
Leverage-Trading
Mit CFDs haben Sie die Möglichkeit, von der Hebelwirkung Gebrauch zu machen, dem sogenannten Leverage Trading. Das bedeutet, dass Sie nur einen Bruchteil der tatsächlichen Positionsgröße einsetzen müssen. Das birgt den Vorteil, dass Ihre Rendite relativ zu Ihrem eingesetzten Kapital sehr hoch sein kann. Aber natürlich gilt das auch für mögliche Verluste.
Weiter oben haben Sie sich sicher gefragt, wie ein Privatanleger Positionsgrößen von einem Lot aufbringen soll. Die Hebelwirkung von CFDs ermöglicht Ihnen dies. Denn bei AvaTrade können Sie einen Leverage von bis zu nutzen. Sie müssten also nur 0,5 Prozent der Positionsgröße auf Ihrem Trading-Konto haben. Im Fall von einem Lot wären das also nicht 100.000, sondern lediglich 250 Einheiten. Doch beachten Sie dabei bitte unsere Ausführungen zu Margins und dem vorzeitigen Schließen offener Positionen. Da der Hebel erhebliche Auswirkungen auf Ihr Depot haben kann, ist insbesondere in der Anfangsphase ein niedriger Hebel sinnvoll.
Testen Sie AvaTrade mit einem Demokonto
Diese Berechnungen und Begrifflichkeiten mögen für den Experten leichte Kost sein. Doch für unerfahrene Trader können diese Inhalte durchaus einschüchternd wirken. Gerade was das Trading für Anfänger anbelangt, empfiehlt sich daher zunächst die Verwendung eines Demokontos. So können Sie sich ausführlich mit den Fachtermini, den Berechnungen und der Trading-Plattform vertraut machen, bevor Sie sich in den echten Handel hinein wagen. Testen Sie auch automatisiertes Traden, verfügbar auf dem MetaTrader 4, mit ZuluTrade und den MQL5 Trading Signale.
AvaTrade ist Marktführer im Bereich des Devisen- und CFD-Handels. Melden Sie sich jetzt bei uns an, eröffnen Sie ein Demokonto und erlernen Sie die Grundlagen des Handels mit einer extra für Sie ausgearbeiteten Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sollten Sie Fragen zum Handel, zu Konditionen oder Ihrem Konto haben, dann steht Ihnen unser mehrsprachiger Kundenservice montags bis freitags rund um die Uhr zur Verfügung.