Trading Charts
Was sind Trading-Charts?
Trading Charts sind grafische Darstellungen der Preise von Vermögenswerten. Dazu gehören unter anderem Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungspaare. Die Kurse dieser Assets werden an einer Zeitachse abgetragen und stellen folglich den Preisverlauf innerhalb einer bestimmten Periode dar. Wie lang eine Periode ist, hängt von der Einstellung des Trading Charts ab. Es ist möglich, die Kurse einer Stunde oder eines Tages darzustellen, bis hin zu mehreren Monaten und sogar Jahren.
Je größer der Betrachter den Zeithorizont wählt, desto länger ist auch der Zeitraum, für den ein Kurs im Chart steht. Die kleinste Periodenlänge ist dabei ein Tick, was bedeutet, dass jeder einzelne Preis, der zustande kommt, im Graph angezeigt wird. Bei einer Länge von einem Tag wird hingegen der Schlusskurs (ggf. auch mehr) eines Tages an der Zeitachse abgetragen.
Wozu dienen Trading Charts?
Wer beispielsweise Aktien kaufen möchte, der hat braucht eine Orientierung für den Ein- und Ausstieg. Hierfür gibt es zwei grundlegend verschiedene Analysemethoden. Bei der Fundamentalanalyse werden Unternehmen oder andere Vermögensgegenstände auf ihren wahren Wert hin untersucht. Hierfür benötigt man ein ausgeprägtes ökonomisches Verständnis, eine Menge Zeit und eine hohe Methodenkompetenz. Sie wird zwar auch von Privatanlegern, vor allem aber von institutionellen Händlern genutzt. Diese werden auch als fundamentale Trader bezeichnet und nutzen neben Unternehmensbilanzen auch Nachrichten sowie Wirtschaftliche Indikatoren.
Im Online-Trading ist dagegen eher die charttechnische Analyse verbreitet. Ursächlich dafür ist, dass die Instrumente zunächst leicht zu verstehen sind und schnelle Erfolge versprechen. Das heißt aber nicht, dass die Technische Analyse nur Trading für Anfänger wäre. Auch Profis machen von ihr Gebrauch, um eine zusätzliche Orientierungshilfe zu haben. Trading Charts werden also vor allem von Technischen Tradern im Rahmen der Charttechnik genutzt.
Charttechnische Analyse
Die Charttechnische Analyse geht davon aus, dass in den historischen Kursen jede Menge Informationen stecken. Demnach beinhalten bestimmte Formationen Aussagen über die aktuelle Marktstimmung und den zukünftigen Kursverlauf. Um Zeitpunkte für den Ein- und Ausstieg zu wählen, werden also die Trading Charts von einer ganzen Reihe von Vermögenswerten betrachtet und analysiert. Dabei gibt es viele unterschiedliche Formationen, die auftreten können und denen eine bestimmte Bedeutung beigemessen wird. Wird ein Trader fündig und sieht eine Trading-Gelegenheit, dann wird er in den Markt mit einer Long- oder einer Short-Position einsteigen.
Wie liest man Forex-Charts?
Der Forex-Markt ist der liquideste der Welt und deshalb bei Tradern besonders beliebt. Mit CFDs, Optionsscheinen oder Zertifikaten setzen Trader auf die Entwicklung von Preisen und nutzen für ihre Analysen häufig die Charttechnik. Besonders aus dem Intraday-Handel ist sie kaum wegzudenken. Zwar geben sich einige Trader auch dem Handel von wichtigen Nachrichten hin (Event-Trading), doch die überwiegende Mehrheit der Privatanleger wird auf technische Indikatoren zurückgreifen.
Ebenso wie auf anderen Märkten sind Candlestick-Charts aufgrund ihres Informationsgehaltes sowie ihrem Fokus auf die Nettobewegung auch im Devisenhandel der beliebteste Charttyp. Eine Kerze stellt dabei den Verlauf des Wechselkurses zwischen zwei Währungen innerhalb einer Zeitperiode dar. Mehr zu den verschiedenen Charttypen, finden Sie im folgenden Abschnitt.
Welche Trading Charts gibt es?
Klarheit und vollständiges Verständnis über die Inhalte und die Informationen, die ein Chart anzeigt, sind für den Handel unerlässlich. Im Wesentlichen gibt es drei Arten von Charts, die unter Tradern beliebt sind. Jeder dieser Charts zeigt eine unterschiedliche Fülle an Informationen an.
Der Linienchart
Die grundlegendste Art von Trading Charts und der erste Schritt im Leben eines Traders ist der Linienchart. Er zeigt lediglich die Schlusskurse einer fewwwelegten Zeiteinheit an, da der Schlusskurs oft als wichtigstes Element bei der Analyse von Daten angesehen wird. Der Linienchart entsteht auf folgende Weise: In einem bestimmten Zeitraum werden die Schlusskurse von vielen Zeitintervallen an der Zeitachse abgetragen. Betrachten Sie beispielsweise einen Chart über fünf Jahre, so könnte ein Datenpunkt den Schlusskurs eines Monats repräsentieren. Die eingetragenen Preisdaten werden dann miteinander verbunden, sodass sich eine durchgehende Linie ergibt.
Der Balkenchart
Der Balkenchart zeigt etwas mehr Informationen als der Linienchart an. Er besteht aus einer Abfolge von vertikalen Linien, bei der jede Linie für ein Zeitintervall steht, beispielsweise wieder für einen Monat. Während der Linienchart nur den Schlusskurs eines Monats preisgab, offenbart der Balkenchart (Bar-Chart) auch den Eröffnungs- sowie den Hoch- und Tiefkurs in dieser Periode. Die Eröffnungs- und Schlusskurse werden dabei mit einer horizontalen, kürzeren Linie dargestellt.
Der Eröffnungskurs wird durch einen Strich auf der linken Seite des vertikalen Balkens symbolisiert und der Schlusskurs ist dementsprechend eine ähnliche horizontale Linie auf der rechten Seite des Balkens. Es ist ganz einfach, solch einen Chart zu verstehen. Befindet sich der linke Strich (der Eröffnungskurs) unter dem rechten Strich (Schlusskurs), dann wird dieser Balken in grün, schwarz oder blau dargestellt und zeigt somit ein Preiswachstum des Vermögenswertes an. Wenn das Gegenteil eintritt, wird der Balken rot angezeigt und das Finanzinstrument verliert an Wert.
Der Kerzenchart
Wenn Sie die Linien- und Balkencharts gemeistert haben, können Sie zu den Kerzencharts (Candlestick-Charts) übergehen. Sie sind dem Balkenchart sehr ähnlich. Allerdings liegt der Fokus hier auf der Nettobewegung innerhalb der Zeitperiode. Denn der dicke Kerzenkörper zeigt genau dies an: die Differenz zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs. Auf den ersten Blick dürfte ein Candlestick-Chart daher etwas weniger volatil wirken als der Bar-Chart. Die Preisrange ist aber auch hier zu erkennen, nämlich an den dünnen vertikalen Linien über und unter dem Kerzenkörper, wie der nächste Abschnitt genauer erklärt.
Verwendung von Candlestick-Charts
Bereits im 17. Jahrhundert wurde die technische Analyse in Japan beim Reishandel genutzt und obwohl sie ziemlich anders war als die US-Version, die etwa um das Jahr 1900 entwickelt wurde, bleiben die Prinzipien doch gleich. Wie oben erklärt, enthalten die Kerzen Hochs, Tiefs, Eröffnungs– und Schlusskurse.
Die hohlen und gefärbten Teile werden Körper genannt. Darüber befindet sich der Docht, der den Höchstkurs anzeigt. Im Gegensatz dazu ist unter dem Körper die Lunte zu sehen, die den Tiefstkurs repräsentiert. Manchmal werden Docht und Lunte auch als oberer und unterer Schatten bezeichnet. Die Farben der Kerze werden vom Broker fewwwelegt und können voneinander abweichen. Zumeist sind sie jedoch grün oder weiß bei einer Preiserhöhung und rot oder schwarz bei fallenden Kursen.
Was ist ein Doji?
Es kann auch vorkommen, dass die Preise innerhalb einer Periode relativ stark schwanken, ohne dass der Schlusskurs deutlich vom Eröffnungskurs abweicht. In solch einem Fall hat die Kerze einen sehr kurzen Körper, während die Schatten relativ lang sind. Sie werden oft als Konsolidierungsmuster angesehen, die auch Dojis genannt werden.
Dojis sind ein wichtiger Aspekt der Kerzencharts, da sie wichtige Informationen anzeigen können. Nach einer langen, grünen Kerze beginnt der Kaufdruck abzunehmen, wenn ein Doji auftritt. Andersherum nimmt der Verkaufsdruck nach einer langen, roten Kerze ab und Angebot und Nachfrage beginnen sich auszugleichen.
Charts analysieren
Neben den einzelnen Kerzen – wie auch immer sie ausgeprägt sein mögen – erben sich Trends und Muster, aus denen Trader versuchen, Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu ziehen. Dabei kommt es nicht darauf an, auf welchem Markt man aktiv ist. Die Instrumente der Technischen Analyse sind auf allen Märkten gleich. Allerdings funktionieren sie unterschiedlich gut. Das heißt, Forex Trader nutzen möglicherweise andere Chartsignale als Nikkei 225 Trader oder CAC 40 Trader. Insbesondere bei exotischen oder illiquiden (selten gehandelten) Assets muss man vorsichtig sein. Dass die Technische Analyse als auch bei Kryptowährungen, wie z.B. im Bitcoin-Handel funktioniert, ist nicht gesichert.
Was sind Trends?
Wenn man sich einen live Chart anschaut, wie zum Beispiel der DAX Live Chart, und sich die Kurse im Zeitverlauf in eine bestimmte Richtung bewegen, dann spricht man von einem Trend. Trends bestehen in der Regel aus einer wellenförmigen Bewegung, bei der sich Hochs und Tiefs abwechseln.
Bei einem bullischen Trend (auch Bullenmarkt genannt) handelt es sich um eine Abfolge von steigenden Hochs und Tiefs, während es sich bei einem bärischen Trend (auch als Bärenmarkt bezeichnet) um eine Abfolge von fallenden Hochs und Tiefs handelt. Daneben existiert noch der Seitwärtstrend, der entsteht, wenn die Kräfte von Angebot und Nachfrage in etwa ausgeglichen sind. Dann sind sämtliche Hoch- und Tiefpunkte einer längeren Periode innerhalb einer bestimmten Spanne zu finden.
Trends werden jedoch nicht nur auf Basis ihrer Richtung definiert, sondern auch auf Basis ihrer zeitlichen Länge. Es gibt langfristige, kurzfristige und mittelfristige Trends, die nebeneinander bestehen und in die gleiche oder auch entgegengesetzte Richtung zeigen können. Beispielsweise bestehen alle Aufwärtsbewegungen aus einer Reihe von kurzfristigeren Auf- und Abwärtstrends.
Was ist eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation?
Eine der beliebtesten Muster der Charttechnik ist die Kopf-und-Schulter-Formation. Sie stellt ein Reversal-Muster dar, das anzeigt, dass ein aktueller Trend bald zu Ende geht. Es gibt zwei Versionen einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation.
- Kopf-und-Schulter oben: Diese Formation bildet sich normalerweise an der Spitze eines Aufwärtstrends heraus, wie oben im Nasdaq 100 Graph zu erkennen ist. Sie signalisiert, dass der Preis des Assets fallen wird, wenn das Muster komplett ist. Dafür muss die Nackenlinie nach unten durchbrochen werden.
- Kopf-und-Schulter unten (oder Reverse Kopf-und-Schulter): Dieses Muster bildet sich normalerweise an der Spitze eines Abwärtstrends und zeigt an, dass der Preis des Assets steigen wird.
Beide haben einen gleichen Aufbau, da in jedem Muster die gleichen vier Elemente vorhanden sind: Zwei Schultern, ein Kopf und eine Nackenlinie. Es gibt noch viele weitere Muster, die in der technischen Analyse genutzt werden, wie Double Top/Bottom, Triple Top/Bottom, Pinocchio, bullisch/bearish Engulfment und viele mehr.
Einbindung technischer Analyseinstrumente in Ihre Charts
Wenn Sie sich eine Weile mit dem Lesen und der Analyse technischer Trading Charts beschäftigt haben, dann können Sie sich mit weiteren Indikatoren vertraut machen. Beispielsweise können Sie mithilfe unserer Weiterbildungsmöglichkeiten in weitere Klassen von Indikatoren eintauchen. Beispielsweise lässt sich mit oszillierenden Indikatoren wie dem Relativen Stärke Index (RSI) abschätzen, ob ein Wertpapier „überkauft“ oder „überverkauft“ ist.
Auch Volumenindikatoren oder die sogenannten Fibonacci Retracements können Ihnen helfen, Kurs- bzw. Richtungsprognosen zu erstellen. Sicherheit bietet aber selbstverständlich keines dieser Instrumente. Zudem ist die Zulässigkeit der Schlussfolgerungen der Technischen Analyse umstritten.
Das AvaTrade-Demokonto erleichtert Ihnen den Start
AvaTrade hat diesen ausführlichen Ratgeber geschrieben, um Ihnen zu verdeutlichen, wie einige der grundlegenden technischen Analysen von professionellen Tradern angewendet werden. Lernen Sie nun, dieses Wissen mit einem kostenfreien Demokonto anzuwenden und testen Sie die Tools, die Ihnen in unseren hochentwickelten Handelsplattformen zur Verfügung stehen. Fühlen Sie sich irgendwann gut genug vorbereitet und mit ausreichend Wissen ausgestattet, dann können Sie auch ein Echtgeldkonto bei AvaTrade eröffnen. Unser Kundenservice wird Ihnen 24/5 in mehreren Sprachen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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