„Der MACD (Moving average convergence/divergence) ist einer der beliebtesten Momentum-Indikatoren, da er eine einfache und effektive Möglichkeit bietet, die Stärke eines Trends und potenzielle Umkehrpunkte zu identifizieren“, so John J. Murphy in ‚Technical Analysis of the Financial Markets‘.

Dieser vielseitige Indikator wird in verschiedenen Strategien eingesetzt, die sowohl von Einsteigern als auch von fortgeschrittenen professionellen Tradern genutzt werden.

Was sind die Vorteile des MACD? Wie können Sie ihn einrichten und für Ihr Trading nutzen?

MACD: Prinzip und Besonderheiten

Der MACD ist ein Oszillator, obwohl er oft als Trendindikator oder sogar als “Trendoszillator” bezeichnet wird.

Dies liegt daran, dass der MACD auf zwei gleitenden Durchschnitten basiert, welche auf Basis des direkten Charts beruhen (diese werden im MACD-Chart nicht angezeigt, sondern nur ihre Messwerte verwendet).

Der MACD selbst wird in einem separaten Fenster unter dem Chartbild angezeigt. Er sieht aus wie ein Histogramm mit einer Hilfslinie. Das Histogramm zeigt die Divergenz zweier gleitender Durchschnitte.

Wenn sich einer von ihnen vom anderen entfernt, werden die dargestellten Balken länger. Wenn sich die gleitenden Durchschnitte annähern, werden die Balken kürzer.

Thus, rapid movements will result in long bars in the MACD histogram, and flat will be indicated by short bars.

MACD Indicator

Schnelle Kursausschläge führen daher zu langen Balken im Histogramm des MACD. Seitwärtsbewegungen werden hingegen durch kurze Balken angezeigt.

Befindet sich das Histogramm über der Nulllinie, bedeutet dies, dass der schnelle über den langsamen gleitenden Durchschnitt steigt und sich allmählich davon entfernt. Eine solche Situation weist auf einen Aufwärtstrend hin.

Wenn die Balken unter die Nulllinie fallen und der sich schnell bewegende Durchschnitt unter dem langsamen liegt, wird ein Abwärtstrend angezeigt.

Diese Linie dient dazu, zusätzliche Signale vom Indikator zu erhalten. Um Verwirrung zu vermeiden, nennen wir es einen “MACD Gleitender Durchschnitt”.

MACD Indikator implementieren

MACD gehört zu den Standardwerkzeugen von MetaTrader 4 sowie MetaTrader 5, und die Implementierung ist mit wenigen Klicks erledigt.
Am einfachsten geht das über den Abschnitt “Indikatoren” im oberen Menü der Plattform:

Adding the MACD indicator

Danach öffnet sich das Fenster mit den Anzeigeeinstellungen:

Setting the MACD indicator parameters

Hier können Sie die Hauptparameter des Indikators einstellen:

  1. Schnelle und langsame MA sind die gleitenden Durchschnitte. Sie werden auf die Kursentwicklung im Chartbild angewendet und liefern die Daten für das Histogramm. Je größer der Unterschied zwischen den Perioden ist, desto schnellere Änderungen werden in dem Histogramm angezeigt. In den meisten Fällen bleiben diese Parameter in der Standardeinstellung (sofern eine bestimmte Strategie nichts anderes erfordert).
  2. MACD-SMA ist ein Parameter vom gleitenden Durchschnitt des MACD selbst. Je größer der Parameter, desto weiter entfernt sich der Mittelwert vom Histogramm und desto seltener werden sie sich schneiden. Mit der Einstellung dieses Parameters kann die Genauigkeit des Signals innerhalb einer Handelsstrategie angepasst werden: Je höher der Parameterwert, desto weniger Signale werden generiert.
  3. Als nächstes müssen Sie die Parameter (Eröffnungskurs, Schlusskurs, höchster und niedrigster Wert der Kerze) festlegen, welche die verbleibenden Kriterien bestimmt.
  4. Abschließend können Sie ein festes Minimum und ein festes Maximum als Parameter festlegen. Das Histogramm wird sich nicht über oder unter sie bewegen.

Durch das Öffnen von anderen Tabs können Sie die Farbauswahl festlegen, den Zeitrahmen ändern oder Ebenen hinzufügen, die eine gerade Linie auf dem Indikator darstellen (standardmäßig auf “0” gesetzt).

Für eine bestimmte Strategie können zusätzliche Ebenen zum Verfolgen der Signale erforderlich sein. Beispiel: Verkauf eines Basiswerts bei der Überschneidung des Verlaufshochs im Chartbild.

Setting the MACD levels

Sobald der Indikator eingerichtet und auf den Chart angewendet wurde, können Sie mit dem Handel beginnen.

Es gibt sowohl einfache als auch komplexere Handelsstrategien mit dem MACD.

Einfache Strategie mit dem MACD

Die einfachste Strategie für den Einsatz des MACD erfordert keine zusätzlichen Indikatoren. Alleine die Signale des MACD reichen aus, um Einstiegspunkte zu bestimmen.

Mit dieser Strategie werden die Orders wie folgt eröffnet:

  1. Wenn das MACD-Histogramm den gleitenden Durchschnitt nach oben überschreitet, wird die Kauforder platziert.
  2. Wenn das MACD-Histogramm den gleitenden Durchschnitt nach unten unterschreitet, wird die Verkaufsorder platziert.
MACD signals examples

Der empfohlene Stop Loss dieser Strategie liegt nach dem Kauf unter dem Tiefpunkt der Kerze, welche für den Einstieg verwendet wurde. Bei einem Verkauf liegt der Stop Loss über dem Höchstkurs der Kerze, zu welcher der Verkauf ausgeführt wurde.

Der Take Profit sollte das Dreifache des Stop Loss betragen oder sich am nächstgelegenen markanten charttechnischen Kursniveau befinden.

MACD Trading mit Konvergenz / Divergenz

Ein Zitat von Barbara Rockefeller in „Technische Analyse: A Beginner’s Guide“ lautet wie folgt: „Einer der Hauptvorteile des MACD ist seine Fähigkeit, Trader auf das Potenzial einer Trendumkehr aufmerksam zu machen, bevor diese offensichtlich wird.“
Die Diskussion dreht sich um die Verwendung des MACD, wenn es darum geht, potenzielle Trendwenden in sich schnell bewegenden Märkten zu erkennen, insbesondere bei starken Kursschwankungen. Dies wird durch den Einsatz der MACD-Konvergenz/Divergenz-Technik erreicht.
Ein MACD-Konvergenz-/Divergenzsignal ist eines der stärksten Signale. Konvergenz zeigt sich darin, dass das Histogramm schrumpft (siehe unten), während Divergenz bedeutet, dass sich das MACD-Histogramm in eine Richtung ausdehnt. Konvergenz ist ein Signal für einen Trend, dessen Schwung nachlässt, während Divergenz ein Signal für einen Trend ist, der an Schwung gewinnt.

Convergence on the EUR/USD H1 chart

Der Chart zeigt, wie sich die Kursbewegung nach einem starken Abwärtstrend verlangsamte, sich umkehrte und dann wieder auf ein neues Tief fiel.

Gleichzeitig hat der MACD auch ein lokales Minimum ausgebildet, welches allerdings über dem vorherigen Tief notiert.

Dies signalisiert die Kursentwicklung, dass sie “erschöpft” ist und der Kurs höchstwahrscheinlich wieder steigen wird.

Obwohl dies jetzt auch im Chart selbst angezeigt wird, signalisiert der Indikator dies bereits im Voraus. Genau dadurch wird er für das Trading wertvoll.

Der Konvergenzhandel wird wie folgt durchgeführt:

  1. Wenn der Indikator das zweite Minimum über dem ersten „markiert“, müssen Sie kaufbereit sein.
  2. Der Markteintritt erfolgt, wenn die Kursumkehr durch den charttechnischen Durchbruch der oberen Trendlinie (Widerstand) bestätigt wird.

Die Divergenz unterscheidet sich von der Konvergenz dadurch, dass die Linien im Diagramm und am oberen Rand des Histogramms nicht konvergieren, sondern sich in verschiedene Richtungen bewegen (die Diagrammlinie verläuft nach oben, während die Linie im Anzeigefenster sich nach unten bewegt).

Divergence on the EUR / USD D1 chart

In diesem Fall wird ein Verkauf durchgeführt, sobald der Kurs die Unterstützungslinie des Trendkanals durchbricht.

MACD + МА Strategie

Um den Handel effizienter zu gestalten, können Sie den MACD gemeinsam mit anderen Indikatoren verwenden.

Die beste Möglichkeit zur Ergänzung des MACD-Oszillators wäre ein Trendindikator. Die effektivste und einfachste Variante wäre das Einfügen eines gleitenden Durchschnitts (einem Moving Average).

Die Kauf- und Verkaufssignale lauten dann wie folgt:

  1. Wenn die Kursentwicklung im Chart den gleitenden Durchschnitt nach unten kreuzt und das Histogramm seinen Durchschnitt in derselben Richtung schneidet, wird eine Verkaufsorder eröffnet.
  2. Wenn beide Kreuzungen nach oben weisen, wird eine Kauforder eröffnet.
MACD + MA signals

Das Resultat sind weniger falsche Eintrittspunkte, weil die Indikatoren ihre Signale gegenseitig filtern.

Dieses System kann zwar auch zu Verlusten führen, sollte aber aufgrund der starken Trendbewegungen durch höhere Gewinne kompensiert werden.

Komplexe Strategie mit MA und RSI

Die Regel „Je mehr Indikatoren, desto besser“ funktioniert leider nicht immer. Die Experten für technische Analysen sind sich jedoch einig, dass Charts bis zu fünf Indikatoren enthalten dürfen.

Wir werden die Strategie anhand von drei Indikatoren betrachten: MACD, MA und dem RSI Oszillator.

In diesem Fall ist es durchaus angebracht, zwei Oszillatoren zu verwenden. Während der MACD bei der Ermittlung der Kursrichtung für die anschließende Positionierung hilft, ermittelt der RSI die optimalen Einstiegspunkte.

Diese Kombination wird nicht nur den Markteintritt in die richtige Trendrichtung ermöglichen, sondern kann auch zur Maximierung des Gewinns führen.

Sie können sich auch dafür entscheiden, keine Position zu eröffnen, wenn sich der Trend abschwächt und Sie die Einstiegschance verpasst haben.

Die komplexe Strategie erlaubt den Kauf unter folgenden Bedingungen:

  1. Die Kursentwicklung im Chart schneidet den MA nach oben.
  2. Das Histogramm des MACD kreuzt den gleitenden Durchschnitt in derselben Richtung.
  3. Der RSI erreicht die überverkaufte Zone (unter 30) und bewegt sich dann nach oben.
MACD + RSI + MA buy signal

Wenn sich die Situation umkehrt, werden die Verkäufe getätigt.

In diesem Fall dient der RSI als leistungsstarker Filter, welcher einen zu späten Markteintritt verhindert. Gleichzeitig filtern der MA und MACD die falschen Einstiege in den überverkauften und überkauften Zonen des RSI.

Empfehlungen

  • Verwenden Sie mehrere Zeitrahmen

Analysieren Sie den MACD in verschiedenen Zeitrahmen, um Trends zu bestätigen. Achten Sie zum Beispiel auf eine Übereinstimmung zwischen Tages- und Stundencharts.

  • Kombinieren Sie ihn mit anderen Indikatoren

Kombinieren Sie den MACD mit Indikatoren wie dem RSI oder Moving Averages, um Signale zu bestätigen und die Entscheidungsfindung zu verbessern.

  • Achten Sie auf Divergenzen

Achten Sie auf Divergenzen zwischen dem MACD und den Kursbewegungen. Eine Divergenz kann eine potenzielle Trendumkehr signalisieren und Ihre Trading-Strategie verbessern.

  • Berücksichtigen Sie das Histogramm

Verwenden Sie das MACD-Histogramm, um das Momentum zu beurteilen. Ein steigendes Histogramm deutet auf ein steigendes Momentum hin, während ein fallendes Histogramm ein schwächeres Momentum anzeigt.

  • Nutzen Sie das Risikomanagemento

Setzen Sie immer Stop-Loss-Orders auf der Grundlage der Marktvolatilität und Ihrer Trading-Strategie, um Ihr Kapital zu schützen.

Zu vermeiden

  • Verlassen Sie sich nicht allein auf den MACD

Vermeiden Sie es, Trading-Entscheidungen allein auf der Grundlage des MACD zu treffen. Beziehen Sie immer andere Indikatoren oder Analysemethoden zur Bestätigung mit ein.

  • Ignorieren Sie nicht den Marktkontext

Achten Sie auf breitere Markttrends und Wirtschaftsnachrichten, die Kursbewegungen beeinflussen können. MACD-Signale sollten in diesem Kontext beurteilt werden.

  • Gehen Sie keine Trades bei schwachen Signalen ein

Vermeiden Sie es, Trades einzugehen, wenn das MACD-Signal schwach oder unklar ist (z. B. nahe der Nulllinie). Warten Sie auf stärkere Bestätigungen.

  • Verwenden Sie nicht für alle Märkte die gleichen Einstellungen

Passen Sie die MACD-Einstellungen an den jeweiligen Markt oder Vermögenswert an, mit dem Sie traden. Die Standardeinstellungen liefern nicht immer optimale Ergebnisse.

  • Laufen Sie Trends nicht hinterher

Wenn der MACD eine Trendumkehr anzeigt, sollten Sie nicht überstürzt handeln. Warten Sie auf die Bestätigung, bevor Sie handeln, insbesondere bei volatilen Märkten.

Wenn Sie diese kurzen Tipps befolgen, können Sie als Trader den MACD-Indikator effektiver einsetzen und Ihre Trading-Strategie insgesamt verbessern.

Fazit

Der MACD kann einen sehr hilfreichen Indikator für den auf der technischen Analyse basierenden Handel darstellen. Allerdings sollte er um weitere Indikatoren oder Oszillatoren ergänzt werden, um effizient für das Trading genutzt werden zu können.

Zusammen mit zwei oder drei geeigneten Indikatoren wird der MACD ein Handelssystem mit positivem Verhältnis zwischen guten und falschen Einstiegspunkten liefern.

Dadurch können disziplinierte Händler sich langfristige Gewinne sichern.

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Der Handel am Kapitalmarkt ist mit hohen Risiken für das eingesetzte Kapital verbunden. Folglich müssen Anleger stets die Regeln für das Risiko- und Money-Management befolgen und Verlustbegrenzungen mit einem Stop Loss durchführen. Alle von dem Trader auf dem Forex-Markt getroffenen Entscheidungen trifft er auf eigenes Risiko.