Der Forex-Markt, auch bekannt als FX oder Devisenmarkt, ist der größte und liquideste Finanzmarkt der Welt. Da täglich Billionen von Dollar gehandelt werden, ist es für jeden, der im Forex-Trading erfolgreich sein möchte, von entscheidender Bedeutung, seine Struktur zu verstehen. Dieser Ratgeber schlüsselt die Komplexität des Forex-Marktes in einfache, umsetzbare Konzepte auf, damit Sie sich sicher auf diesem riesigen Markt zurechtfinden.

Überblick über den Forex-Markt

Der Forex-Markt ist ein globaler Markt, auf dem 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche getradet wird. Im Gegensatz zu anderen traditionellen Finanzmärkten mit zentralisierten Börsen ist der Forex-Markt dezentralisiert. Das bedeutet, dass das Trading direkt zwischen den Teilnehmern am Over-the-Counter-Markt (OTC) stattfindet, der aus einem Netzwerk von Banken, Brokern, Finanzinstituten und einzelnen Tradern besteht.

Diese globale, dezentralisierte Struktur ermöglicht kontinuierliches Trading, da die Marktzeiten den verschiedenen Finanzzentren wie Sydney, Tokio, London und New York folgen. Die schiere Größe und Liquidität des Forex-Marktes machen ihn zu einem einzigartigen und dynamischen Umfeld, in dem es zahlreiche Chancen, aber auch Risiken gibt.

Die drei größten Märkte im Forex

Der Forex-Markt kann in drei Hauptsegmente unterteilt werden:

  1. Kassamarkt (Spotmarkt)
  2. Terminmarkt
  3. Futures-Markt

Jeder dieser Märkte spielt eine entscheidende Rolle in der Gesamtstruktur des Forex-Trading.

Kassamarkt

Auf dem Kassamarkt wird eine Währung zu aktuellen Marktpreisen in eine andere Währung umgetauscht. Menge und Preis werden festgelegt und die Abwicklung erfolgt innerhalb von zwei Werktagen. Die Abwicklung innerhalb von zwei Werktagen ist in der Regel auf Unterschiede in den Zeitzonen und bestimmte Währungsschlusszeiten zurückzuführen. Dies ist der Markt, auf dem Trader im Einzelhandel tätig sind, da es sich um Echtzeit-Wechselkursnotierungen handelt.

Merkmale:

  • Sofortige Transaktionen – Trades auf dem Kassamarkt werden sofort zum aktuellen Marktpreis ausgeführt (deswegen auf Englisch Spotmarket – „on the spot“).
  • Direkter Austausch – Beinhaltet den physischen Austausch einer Währung gegen eine andere, wobei die Abwicklung aufgrund von Bankverfahren in der Regel innerhalb von zwei Werktagen erfolgt.
  • Hohe Liquidität – Der Kassamarkt ist äußerst liquide, insbesondere für wichtige Währungspaare wie EUR/USD, GBP/USD und USD/JPY.

Tipp: Die meisten Kleinanleger sind auf dem Spotmarkt tätig, wo Trades sofort ausgeführt werden, was ihn ideal für Day-Trading-Strategien macht. Das Verständnis des Kassamarktes ist für jeden Trader, der in den Forex-Markt einsteigen möchte, von grundlegender Bedeutung.

Terminmarkt

Der Terminmarkt umfasst Verträge zum Kauf oder Verkauf von Währungen zu einem im Voraus festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum. Im Gegensatz zum Kassamarkt sind diese Transaktionen nicht standardisiert und werden oft an die spezifischen Bedürfnisse der beteiligten Parteien angepasst. Bei einem Termingeschäft wird der Wechselkurs daher sofort festgelegt, die Abrechnung erfolgt jedoch zu einem späteren Zeitpunkt.

Merkmale:

  • Anpassbare Verträge – Die Vertragsbedingungen, einschließlich des Betrags und des Abrechnungsdatums, werden auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten.
  • Absicherungsinstrument – Wird häufig von Unternehmen und Finanzinstituten zur Absicherung gegen zukünftige Währungsrisiken eingesetzt.
  • Keine zentrale Börse – Terminkontrakte werden außerbörslich (OTC) gehandelt, wobei die Vereinbarungen direkt zwischen den Parteien getroffen werden.

Tipp: Der Terminmarkt ist besonders nützlich für Unternehmen und Finanzinstitute, die sich gegen ungünstige Währungsschwankungen absichern möchten. Wenn Sie als Trader mit internationalen Transaktionen zu tun haben, kann Ihnen das Verständnis des Terminmarktes helfen, Risiken zu minimieren. Terminkontrakte sind aufgrund ihrer hohen Individualisierung in der Regel wenig liquide.

Futures-Markt

Der Futures-Markt ähnelt dem Terminmarkt, weist jedoch entscheidende Unterschiede auf. Futures-Kontrakte sind standardisierte Vereinbarungen, die an Börsen gehandelt werden, wodurch sie zugänglicher und liquider sind als Terminkontrakte.

Merkmale:

  • Standardisierte Verträge – Im Gegensatz zu Terminkontrakten haben Futures-Kontrakte standardisierte Bedingungen und werden an Börsen gehandelt.
  • Reguliertes Trading – Futures-Trading findet an regulierten Börsen statt, was für mehr Transparenz und Sicherheit sorgt.
  • Hebel und Spekulation – Der Futures-Markt ist bei Tradern aufgrund der Verfügbarkeit von Hebeln beliebt, die es Tradern ermöglichen, große Positionen mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz zu kontrollieren.

Tipp: Futures-Kontrakte werden häufig sowohl von Tradern als auch von Institutionen genutzt. Der Markt ist ideal für kapitalstarke private Trader, die in einem regulierten und zentralisierten Markt agieren möchten. Institutionen nutzen den Terminmarkt auch aus praktischen Gründen zur Absicherung und zur Stabilisierung ihrer Cashflows.

Wichtige Akteure auf dem Forex-Markt

Der Forex-Markt besteht aus unterschiedlichsten Akteuren, von denen jeder eine einzigartige Rolle für das Funktionieren des Marktes spielt. Für Trader ist es von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wer diese Akteure sind und wie sie den Markt beeinflussen.

Finanzinstitute

Große Finanzinstitute, darunter führende Geschäftsbanken, Investmentbanken und Hedgefonds, stehen an der Spitze der Forex-Marktstruktur. Sie nehmen am Interbankenmarkt teil, indem sie riesige Transaktionen zwischen sich und ihren Kunden abwickeln.

Auswirkungen: Finanzinstitute tragen zur Marktliquidität bei und erleichtern es anderen Teilnehmern, Geschäfte abzuschließen. Sie betreiben auch spekulatives Trading, das die Währungspreise beeinflussen kann.

Zentralbanken

Zentralbanken gehören zu den einflussreichsten Akteuren auf dem Forex-Markt. Sie verwalten die Währungsreserven ihres Landes und setzen die Geldpolitik ihres Landes um, um die Finanzstabilität zu erhalten und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Zentralbanken greifen häufig in den Forex-Markt ein, um die Wechselkurse zu beeinflussen, entweder durch direkten Kauf oder Verkauf ihrer Vermögenswerte (Staatspapiere und Anleihen) oder indirekt durch die Umsetzung geldpolitischer Maßnahmen wie Zinsanpassungen.

Auswirkungen: Eingriffe der Zentralbanken können zu einer erheblichen Volatilität auf dem Forex-Markt führen. So kann beispielsweise eine plötzliche Zinserhöhung durch die Federal Reserve dazu führen, dass der US-Dollar gegenüber anderen Währungen schnell an Wert gewinnt.

Multinationale Unternehmen

Multinationale Unternehmen betreiben Forex-Trading hauptsächlich, um ihre täglichen Geschäfte abzuwickeln und sich gegen Währungsrisiken abzusichern. Multinationale Unternehmen sind immer Wechselkursschwankungen ausgesetzt, die sich auf ihr Geschäftsergebnis auswirken können. Durch den Einsatz des Terminmarktes oder von Optionen können sie sich vor ungünstigen Währungsschwankungen schützen.

Auswirkungen: Unternehmenstransaktionen auf dem Forex-Markt sind oft beträchtlich und können sich auf die Wechselkurse auswirken, insbesondere wenn große Währungsbeträge umgetauscht werden.

Spekulanten und private Trader

Private Trader sind Einzelpersonen, die über Online-Handelsplattformen am Forex-Markt teilnehmen. Obwohl private Trader im Vergleich zu Institutionen einen kleineren Marktanteil ausmachen, kann ihre kollektive Aktivität dennoch die Marktdynamik beeinflussen, insbesondere bei weniger liquiden Währungspaaren.

Auswirkungen: Private Trader betreiben in der Regel spekulatives Trading, um von kurzfristigen Wechselkursänderungen zu profitieren. Ihre Handlungen können die Marktvolatilität erhöhen, insbesondere auf dem Kassamarkt.

Marktgröße und Liquidität

Der Forex-Markt ist der größte Finanzmarkt der Welt mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von über 7 Billionen US-Dollar. Diese ungeheure Größe und Liquidität bieten Tradern mehrere Vorteile:

  • Enge Spreads – Eine hohe Liquidität sorgt dafür, dass die Spreads (die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) eng bleiben, wodurch die Transaktionskosten sinken.
  • Effiziente Ausführung – Das große Volumen an Trades ermöglicht eine schnelle und effiziente Ausführung, minimiert Slippage und stellt sicher, dass Aufträge zum gewünschten Preis ausgeführt werden.
  • Weniger Marktmanipulation – Die schiere Größe des Marktes macht es für einen einzelnen Teilnehmer schwierig, die Preise zu manipulieren, wodurch gleiche Wettbewerbsbedingungen für Trader geschaffen werden.

Tipp: Eine hohe Liquidität ist eine der attraktivsten Eigenschaften des Forex-Marktes. Sie erleichtert es Tradern, Positionen ohne signifikante Preisverzerrungen einzugehen und zu verlassen. Wenn Sie die Liquiditätsdynamik verschiedener Währungspaare verstehen, können Sie besser informierte Handelsentscheidungen treffen.

Währungspaare: Haupt-, Neben- und exotische Währungen

Auf dem Forex-Markt werden Währungen paarweise gehandelt. Jedes Paar besteht aus einer Basiswährung und einer Notierungswährung, wobei der Preis angibt, wie viel der Notierungswährung benötigt wird, um eine Einheit der Basiswährung zu kaufen. Wenn der Preis von EURUSD beispielsweise 1,1000 beträgt, bedeutet dies, dass Sie 1,1000 USD (Notierungswährung) benötigen, um 1 EURO (Basiswährung) zu kaufen.

Hauptwährungspaare

Hauptwährungspaare sind die am meisten getradeten Währungen auf dem Forex-Markt und umfassen die stabilsten und liquidesten Währungen der Welt. Es gibt 8 Hauptwährungen (USD, EUR, GBP, AUD, NZD, CAD, CHF, JPY). Es gibt jedoch 7 Währungspaare, da alle den USD entweder als Basis- oder als Notierungswährung haben. Beispiele sind:

  • EURUSD (Euro/US-Dollar)
  • GBPUSD (Britisches Pfund/US-Dollar)
  • USDJPY (US-Dollar/Japanischer Yen)
  • USDCHF (US-Dollar/Schweizer Franken)

Merkmale:

  • Hohe Liquidität – Hauptwährungspaare profitieren von engen Spreads und hoher Liquidität, was sie bei Tradern beliebt macht.
  • Geringere Volatilität – Diese Paare sind in der Regel weniger volatil als andere und bieten besser prognostizierbare Kursbewegungen.

Nebenwährungspaare

Nebenwährungspaare, auch als Cross-Currency-Paare bekannt, sind Paare von Hauptwährungen, die nicht den US-Dollar enthalten. Beispiele:

  • EURGBP (Euro/Britisches Pfund)
  • EURJPY (Euro/Japanischer Yen)
  • GBPJPY (Britisches Pfund/Japanischer Yen)

Merkmale:

  • Mäßige Liquidität – Nebenwährungspaare sind weniger liquide als Hauptwährungspaare, bieten aber dennoch erhebliche Chancen für das Trading.
  • Höhere Volatilität – Diese Paare können volatiler sein und bieten daher höhere Gewinnchancen, aber auch höhere Risiken.

Exotische Währungspaare

Exotische Währungspaare bestehen aus einer Hauptwährung und einer Währung aus einer kleineren oder aufstrebenden Volkswirtschaft. Beispiele:

  • USDTRY (US-Dollar/Türkische Lira)
  • EURTRY (Euro/Türkische Lira)
  • USDZAR (US-Dollar/Südafrikanischer Rand)

Merkmale:

  • Geringere Liquidität – Exotische Währungen haben größere Spreads und eine geringere Liquidität, was das Traden teurer macht.
  • Hohe Volatilität – Diese Paare sind sehr volatil und werden oft von geopolitischen Ereignissen und wirtschaftlicher Instabilität beeinflusst.

Tipp: Exotische Währungspaare können zwar erhebliche Trading-Chancen bieten, sind aber auch riskanter. Es ist wichtig, die Faktoren zu verstehen, die diese Währungen beeinflussen, bevor man mit ihnen handelt.

Wie die Marktstruktur Trading-Strategien beeinflusst

Die Struktur des Forex-Marktes spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der besten Trading-Strategien. Und zwar folgendermaßen:

  • Kassamarkt – Aufgrund seiner hohen Liquidität und sofortigen Ausführung ideal für Daytrader und Scalper.
  • Termin- und Futures-Märkte – Eher für langfristige Trader oder Institutionen geeignet, die sich gegen zukünftige Währungsrisiken absichern möchten.
  • Währungspaare – Die Wahl des richtigen Paares ist entscheidend. Die Hauptwährungspaare sind in der Regel sicherer für Anfänger, während Nebenwährungspaare und exotische Währungspaare ein höheres Risiko- und Ertragspotenzial bieten.

Wenn Sie die Marktstruktur verstehen, können Sie auch Preisbewegungen genauer prognostizieren. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Zentralbanken auf dem Markt aktiv sind, können Sie bei Bekanntgabe von Maßnahmen mit einer höheren Volatilität rechnen.

Fazit

Die Struktur des Forex-Marktes ist komplex, aber es ist von entscheidender Bedeutung, sie zu verstehen, um effektive Trading-Strategien zu entwickeln. Von den Marktarten bis hin zu den Funktionen der verschiedenen Teilnehmer – jedes Element beeinflusst die Chancen und Risiken, denen Sie als Trader begegnen werden. Wenn Sie Ihre Strategie an die Marktstruktur anpassen, können Sie beim Traden gut informierte Entscheidungen treffen und die besten aktuellen und sich abzeichnenden Chancen nutzen.

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