Was ist eine Währungsbindung?

Eine Währungsbindung entsteht, wenn ein Land seinen Wechselkurs mit einer anderen Währung, einem Währungskorb oder einem anderen Wertmaßstab wie Gold verknüpft oder sie aneinanderkoppelt. Die Verknüpfung wird manchmal als fester Wechselkurs bezeichnet.

Ein fester Wechselkurs wird hauptsächlich verwendet, um einer Währung Stabilität zu verleihen, indem ihr Wert in einem vorgegebenen Verhältnis an eine andere und stabilere Währung gebunden wird. Als weltweit am weitesten verbreitete Reservewährung ist der US-Dollar (USD) nicht überraschend die Währung, an welche die meisten Währungen gebunden sind.

Der US-Dollar

Über 66 Länder haben ihre Devisenkurse an den US-Dollar gebunden. Zum Beispiel sind die Währungen der meisten karibischen Staaten wie Bahamas, Bermuda und Barbados an den Dollar gebunden, weil der Tourismus, der ihre Haupteinnahmequelle darstellt, hauptsächlich in US-Dollar abgewickelt wird. Dies macht ihre Volkswirtschaften stabil und weniger anfällig für Schocks.

Darüber hinaus sind die Währungen der Ölförderländer wie Oman, Saudi-Arabien und Katar aus Stabilitätsgründen an den US-Dollar gebunden. Die Vereinigten Staaten sind ihr wichtigster Handelspartner für Öl.

Es gibt auch Länder, die stark vom Finanzsektor abhängig sind, wie Hongkong, Singapur und Malaysia. Die Bindung ihrer Währungen an den US-Dollar bietet ihnen den dringend benötigten Schutz vor den Überraschungen und Bewegungen des Forex Marktes.

Länder wie China, die die meisten ihrer Produkte in die USA exportieren, möchten ihre Währungen an den US-Dollar binden, um wettbewerbsfähige Preise zu erzielen oder zu erhalten.

Indem sie ihre Währungen absichtlich billiger als den US-Dollar machen und die Verhältnisse regelmäßig anpassen, gewinnen ihre Exportprodukte einen komparativen Vorteil auf dem amerikanischen Markt.

In anderen Fällen binden Entwicklungsländer oder Länder mit volatilen Volkswirtschaften ihre Währungen normalerweise an den US-Dollar, um eine mögliche Inflation zu verhindern.

Überwachung des festen Wechselkurses

Da der US-Dollar ebenfalls schwankt, binden die meisten Länder ihre Währungen in der Regel an eine Spanne des Dollarkurses und nicht an eine praktisch feste Zahl. Nach der Bindung einer Währung überwacht die Zentralbank ihren Wert im Verhältnis zum Wert des US-Dollars.

Wenn die Währung über die Bindungsspanne steigt oder darunterfällt, würde die Zentralbank ihre geldpolitischen Instrumente wie den Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt nutzen, um das feste Verhältnis wiederherzustellen.

Vor- und Nachteile von Währungsbindungen

Währungsbindungen haben erhebliche Vorteile. Sie bilden eine grundlegende Basis für die Planung der Regierung und fördern die Glaubwürdigkeit und Disziplin in der Geldpolitik, insbesondere bei verarmten und instabilen Volkswirtschaften. Mit einer geringeren Volatilität können Unternehmen auch einen Wettbewerbsvorteil auf den internationalen Märkten gegenüber Konkurrenten erzielen, die einem Risiko im Forex Markt ausgesetzt sind.

Die Koppelung an eine andere Währung führt jedoch auch zu Nachteilen. Länder, die Währungsbindungen einführen, sind naturgemäß anfällig für ausländische Einflüsse. In Fällen von Handelsungleichgewichten kann es daher schwierig sein, automatische Wechselkursanpassungen vorzunehmen. Selbst eine geringfügige Abweichung von der festgelegten Spanne könnte schwere spekulative Angriffe auslösen.

Dennoch sind es weiterhin Finanzkrisen, welche den Zusammenbruch oder die Aufhebung von festen Devisenkursen bedrohen. Es gab zum Beispiel eine Zeit, in der die britische Regierung ihre Währung an die deutsche Mark gebunden hatte.

Die deutsche Zentralbank, die Bundesbank, erhöhte ihre Zinssätze, um die inländische Inflation einzudämmen. Dies war nicht die ideale Situation für die britische Wirtschaft, die aufgrund von wirtschaftlichen Sorgen in anderen Zuständigkeiten stark darunter litt. Dennoch bleiben Währungsbindungen ein nützliches Finanzinstrument, das finanzielle Verantwortung, Stabilität und Transparenz fördert.

Stablecoins

Aufgrund der vielen Vorteile von Währungsbindungen hat sich die Idee in die Welt der Kryptowährung eingeschlichen. Stablecoins sind die neueste Version von festen Wechselkursen in der Kryptowelt.

Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, deren Wert an einen realen Vermögenswert wie eine Fiat-Währung gebunden ist. Inzwischen gibt es über 50 Projekte in der Welt der Kryptos, bei denen es um Stablecoins geht.

Stablecoins erfüllen eine wichtige Funktion in einer Branche mit hoher Preisvolatilität. Kursschwankungen von 5-10% pro Tag sind bei Kryptowährungen keine Seltenheit. Stablecoins bieten die Möglichkeit, Münzen der Kryptowährung einfach in Fiat-Geld umzuwandeln. Sie zielen im Wesentlichen darauf ab, die Vorteile von Kryptowährungen zusammen mit der Stabilität und dem Vertrauen herkömmlicher Fiat-Modelle zu nutzen.

In Zukunft könnten Stablecoins jedoch die Liquiditätsprobleme vieler Krypto-Börsen lösen. Außerdem könnte die Technologie auch den Weg für die Implementierung weiterer Finanzdienstleistungen wie Kredite und Versicherungen in der Krypto-Welt ebnen.

Einige Beispiele für Stablecoins sind Tether und TrueUSD, die an den US-Dollar gekoppelt sind, und bitCNY, die an den chinesischen Yuan (CNY) gebunden ist.

Abschließende Worte

Währungsbindungen spielen beim Forex Handel eine wichtige Rolle und das Verständnis von festen Wechselkursen kann für den Trader auch Möglichkeiten zur Arbitrage schaffen. Sobald Sie mehr über die Märkte lernen und wissen, welche Auswirkungen die Marktbewegungen haben, werden Sie zweifellos mehr Möglichkeiten haben, risikoarme und zugleich lukrative Chancen im Devisenhandel zu nutzen. Werden Sie jetzt Mitglied bei AvaTrade und erhalten Sie Zugang zu unserem umfassenden Schulungszentrum und betreten Sie selbstbewusst die Handelsarena.

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